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Zeichen der Zeiten #1218
Wissenschaftler Finden Prähistorisches Zwergenskelett
27. Okt 2004
In einer atemberaubenden Entdeckung sagen Wissenschaftler, die auf einer abgelegenen indonesischen Insel arbeiten, dass sie die Knochen von einer menschlichen Zwergenart freigelegt haben, die seit Äonen von der Außenwelt abgeschnitten ist, während der moderne Mensch rapide den Rest des Planeten kolonialisierte. Eine winzige Probe, ein erwachsenes Weibchen, das rund 3 Fuß (0,9 Meter) Höhe misst, wird als die "extremste" Gestalt beschrieben, die in die ausgedehnte Menschenfamilie einbezogen wird. Sicherlich ist sie die kleinste. Diese hobbit-große Kreatur scheint erst vor 18.000 Jahren auf der Insel Flores, Indonesien, gelebt zu haben, eine Art von tropischer Verlorener Welt, die von riesigen Echsen und Miniaturelephanten bevölkert wird. Sie ist das beste Beispiel für einen Fund von fragmentierten Knochen, die mindestens sieben dieser primitiven Individuen nachweisen. Wissenschaftler haben diese neue Art Homo floresiensis, oder Flores-Mensch, genannt. Die Alter der Proben reichen von 95.000 bis 12.000 Jahren. Die Entdeckung hat Anthropologen anders als alles im jüngsten Gedächtnis erstaunt. Flores-Mensch ist eine völlig neue Kreatur, die fundamental anders als moderne Menschen war. Dennoch lebte sie bis zur Schwelle der aufgezeichneten menschlichen Geschichte, und kreuzte wahrscheinlich Pfade mit den Vorfahren heutiger Inselbewohner. "Dieser Fund schreibt unser Wissen über die menschliche Evolution wirklich neu", sagte Chris Stringer, der am Natural History Museum (Naturhistorisches Museum) in London Studien der menschlichen Ursprünge leitet. "Und sie vor weniger als 20.000 Jahren präsent zu haben, ist, offen gesagt, erstaunlich."

Flores-Mensch war kaum beeindruckend. Sein grapefruit-großes Hirn war rund ein Viertel von der Größe des Hirns unserer Art, Homo Sapiens. Es ist näher an der Größe der Gehirne der vorübergehenden vormenschlichen Art in Afrika vor mehr als 3 millionen Jahren. Dennoch deuten Anzeichen darauf hin, dass Flores-Mensch Steinwerkzeuge machte, Feuer anzündete und Gruppenjagden nach Fleisch organisierte. Nur wie diese primitive Reliktart es schaffte, durchzuhalten, ist unklar. Geologischer Beweis deutet einen massiven vulkanischen Ausbruch an, der sein Schicksal vor etwa 12.000 Jahren, zusammen mit anderen ungewöhnlichen Arten auf der Insel, besiegelte. Immernoch sagen Forscher, dass der Flores-Mensch die herkömmliche Weisheit zerschmettert, dass moderne Menschen begannen, andere aufrecht gehende Arten vor 160.000 Jahren systematisch zu verdrängen, und zehntausende Jahre lang den Planeten allein dominiert haben. Und er demonstriert, dass Afrika, die anerkannte Wiege der Menschheit, nicht alle Antworten auf hartnäckige Fragen darüber bereithält, wie -- und wo -- wir uns entwickelten. "Es ist in meinem Leben wohl die bedeutendste Entdeckung hinsichtlich unserer eigenen Gattung", sagte Antropologe Bernard Wood von der George Washington University, der die Forschung unabhängig prüfte. Entdeckungen werden einfach "nicht besser als jene", verkündete Robert Foley und Marta Mirazon Lahr von der Cambridge University in einer geschriebenen Analyse.

Für andere trägt die verblüffende Kombination aus zarten Dimensionen und groben Eigenschaften fast keine bedeutsame Ähnlichkeit, weder zu modernen Menschen, noch zu unseren großen, archaischen Cousins. Sie deuten an, dass Flores-Mensch überhaupt nicht in die Gattung Homo gehört, nicht mal, wenn er ein Zeitgenosse vor kurzem war. Aber sie sind sich dessen unsicher, wie sie die Arten klassifizieren sollen. "Ich denke nicht, dass jemand dies in die sehr einfältigen Theorien darüber, was menschlich ist, einordnen kann", sagt Anthropologe Jefferey Schwartz von der University of Pittsburgh. "Da ist kein biologischer Grund, ihn Homo zu nennen. Wir müssen überdenken, was es ist." Details der Entdeckung erscheinen am Donnerstag in der Ausgabe des Journals Nature. Forscher aus Australien und Indonesien fanden das teilweise Skelett vor 13 Monaten in einer flachen Kalksteinhöhle, die als Liang Bua bekannt ist. Die Höhle, die sich 130 Fuß (40 Meter) in den Berghang hinein ausdehnt, ist seit 1964 der Gegenstand von wissenschaftlicher Analyse gewesen. Das weibliche Skelett und Fragmente von den sechs anderen Individuen werden in einem Laboratorium in Jakarta, Indonesien gelagert. Die Höhle, die jetzt von Kaffeefarmen umrundet ist, ist abgezäunt und wird von Wachen patrouilliert. Nahe dem Skelett waren Steinwerkzeuge und tierische Überreste, einschließlich der Zähne eines jungen Stegodons, oder prähistorischen Zwergelephants, sowie von Fischen, Vögeln und Nagetieren. Einige der Knochen waren verkohlt, was andeutet, dass sie gekocht wurden. Ausgrabungen gehen weiter. In 1998 deuteten Steinwerkzeuge und andere Anzeichen, die auf Flores gefunden wurden, auf die Präsenz eines weiteren Frühmenschen vor 900.000 Jahren, auf Homo Erectus. Die Werkzeuge wurden ein Jahrhundert nach der gefeierten Entdeckung der großknochigen Homo-Erectus-Fossilien in den 1890ern in Ost-Java gefunden.

Nun deuten Forscher an, dass Homo Erectus sich zur abgelegenen Flores-Insel und in der ganzen Region verbreitete, vielleicht auf Bambusflößen. Höhlen auf umliegenden Inseln sind das Ziel von zukünftigen Studien, sagten sie. Forscher vermuten, dass der Flores-Mensch wahrscheinlich ein Homo-Erectus-Nachfahre ist, der von evolutionären Drücken gequetscht wurde. Die Natur ist voller Säugetiere -- Rotwild, Eichhörnchen und Schweine, zum Beispiel -- die in isolierten Umgebungen am Rande leben, und die graduell verzwergen, wenn Nahrung nicht reichlich ist und keine Räuber drohen. Auf Flores streiften der Komodo-Drachen und andere große fleisch-essende Echsen herum. Aber der Flores-Mensch musste sich nicht um gewalttätige menschliche Nachbarn kümmern. Dies ist das erste Mal, dass die Evolution von Zwergenwuchs in einem menschlichen Verwandten aufgezeichnet worden ist, sagte der leitende Autor der Studie, Peter Brown von der University of New England in Australien. Wissenschaftler mühen sich immer noch damit ab, seine ungeordneten Merkmale zu identifizieren. Viele sagen, seine Gesichts- und Schädelmerkmale zeigen genug Wesenszüge, um in die Homo-Familie einbezogen zu werden, die moderne Menschen einbezieht. Es wäre die achte Art in der Homo-Kategorie. George Washington's Wood, zum Beispiel, findet es "überzeugend".

Andere sind sich nicht sicher. Zum Beispiel sagen sie, der Schädel ist breit wie bei Homo Erectus. Aber die Seiten sind runder und die Krone zieht einen Bogen von Ohr zu Ohr. Der Schädel von Homo erectus hat steilere Seiten und eine spitze Krone, sagten sie. Der Unterkiefer enthält große, stumpfe Zähne und Wurzeln wie Australopithecus, ein vormenschlicher Vorfahre in Afrika vor mehr als 3 millionen Jahren. Die Vorderzähne sind kleiner als die Zähne des modernen Menschen. Die Augenhöhlen sind groß und rund, aber sie tragen keine herausragende Augenbrauenlinie. Das Schienbein im Bein hat Ähnlichkeiten mit Affen. "Ich habe eine schlaflose Nacht damit verbracht, um herauszufinden, was ich mit diesem Ding machen soll", sagte Schwartz. "Es lässt mich an nichts anderes auf dieser Welt denken."
 
[Anmerkung: aus ZetaTalk: ZetaTalk: Menschenrassen geschrieben in 1995. Zetas Wieder RICHTIG!]

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